Einfache, teilautomatisierte Schleifmaschine
Ein wichtiger Aspekt meiner angefertigten Schleifmaschine war, eine automatisierte Zuführung von losem Korn zu schaffen. Des weiteren wurde nach einer Kinematik gesucht, die es ermöglicht, eine lineare Oszillation des Spiegel-Rohlings gegenüber dem Tool bei gleichzeitig erzwungener Drehung des Rohlings zu realisieren. Auf diese Weise war nur ein einziger, gemeinsamer Antriebsmotor notwendig.
Die Zuführung des losen Korns auf den Rand des Spiegel-Rohlings in der Betriebsart “Tool on Top” erfolgt durch einen Dosierer, der das Korn mittels eines Rüttel-Exzenters an eine Schütte übergibt, deren Auslauf dicht über dem Rohling endet. Nach einer Anzahl von vorgebbaren Schleifstrichen stoppt die Rotation des Rohlings kurzzeitig, und neues Korn wird aufgebracht. Gleichzeitig erfolgt eine Anfeuchtung des Rohlings durch ein ausgebrachtes Wasser-Luft-Gemisch, so dass der entstandene Glasbrei abgewaschen wird.
Wenn die vorgegebene Gesamtanzahl von Strichen erreicht ist, stoppt die Maschine, und der Mikrorechner gibt das nicht druckende ASCII-Zeichen “Bell” (Glocke) an das “Terminal” aus. Auf diese Weise wird dem Bediener das Ende des Poliergangs akustisch mitgeteilt.
Zu beachten ist, dass das Schleifen in der Betriebsart “MOT” endet, der Spiegelrohling also zuletzt auf dem Tool gelegen hat. Dies ist notwendig, damit ein gewünschter “Zufalls-Schlupf” entsteht. Dieser entkoppelt den Rohling von der starren Relation zwischen oszillierendem Schleifstrich und Drehung, die durch die Bauart gegeben ist.
Die zeichnerische Darstellung der Maschinen-Kinematik gestaltet sich als schwierig, daher ersatzweise nachstehendes Kurzvideo:
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